Tag der Innenstadtbelebung 2022, Foto: Stefan Kaatz

Herzberg 

besser machen

(Foto: Stefan Kaatz)

Herzberg (Elster), im südwestlichsten Zipfel Brandenburgs nahe des Drei-Länderecks mit Sachsen und Sachsen-Anhalt gelegen, ist mit ca. 9000 Einwohner/innen Kreisstadt des Landkreises Elbe-Elster.

Aufgrund ihrer peripheren Lage im Lausitzer Kohleausstieg-Gebiet und ihrer hochschulfernen Einordnung hat sie mit vielerlei Herausforderungen zu kämpfen, um den Abwärtstrend „Abgehangen sein“ entgegenzuwirken. Seit 1990 hat die Stadt ein Viertel ihrer Einwohnenden verloren; Prognosen sagen den Verlust weiterer 25% bis 2040 voraus. Zudem gehört Elbe-Elster zu den zehn Landkreisen in Deutschland mit der geringsten Steuereinnahmekraft. Das bedeutet, dass die Stadt Herzberg (Elster) i.d.R. auf Fördermittel angewiesen ist und selbst aktiv werden muss, um ihren Herausforderungen zu trotzen. Seit 2019 tut sie dies aktiv, in dem sie innovative Projekte nachhaltig umsetzt und mit einer proaktiven Stadtverwaltung wegweisende Zukunftsideen rund um Themen der Beteiligung, Bildung, Mobilität, Digitalisierung, Verwaltungsmodernisierung und Familienfreundlichkeit erprobt und langfristig ermöglicht.  

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Neben der Erprobung und Etablierung vielseitiger Projekte, wie … 

  • Die Verwaltungsmodernisierung und strukturelle Optimierung „Von der Gesetzesvollzug orientierten Kommune zur Dienstleistungskommune“, seit 2019). 
  • Die kokreative Entwicklung einer Städte-App (Herzberg-App: smart & herzlich, 2020) und Beteiligungsplattform (Herzberg.digital.beteiligt). 
  • Der Aufbau und die Weiterentwicklung einer Ehrenamtsplattform als digitales Gesicht und Vereinskalender der Herzberger Engagierten (Projekt Herzberg.digigtal.verein.t + deutschlandweites Transferprojekt, seit 2021 bis 2026). 
  • Der Etablierung einer Kitasoftware mit Elternportal (Projekt „Hansi´s  Schatzkiste – Für den kleinen Schatz den besten Kita-Platz, 2020). 
  • Der Frage nachgehend, „Wie familienfreundlich ist Herzberg?“ (Projekt Familienfreundliche Städte und Gemeinden, 2020). 
  • Des Aufrufs in die Metropolen zur Erprobung des Landlebens auf Probe (Projekt Summer of Pioneers 2022). 
  • Des Aufbaus eines dritten digitalen Ortes (Projekt GrassrootStudios, 2022). 
  • Der kooperativen Entwicklung einer Akademie für Fachkräfteentwicklung in hochschulfernen Regionen (Projekt „KoCampus als Evolution der Hochschulfernen Regionen“, seit 2022 
  • Der Aufbau einer Akademie für Popularmusik und Kultureller Bildung (Projekt POPAnker seit 2023). 
  • Der Etablierung eines MINT-Clusters zur Förderung der MINT-Bildung (MakerMobil Herzberg, 2024) 
  • Der Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft (Energiebeirat Herzberg, 2024) 
  • Der Ermöglichung von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit (Mentoringprogramm Balu und Du, 2024). 

…spielen vor allem die Akteure, die Beteiligten, die Bedarfsträger/innen, die Mitwirkenden – die Bürger/innen vor Ort – die bedeutendste Rolle. 

Die größte Herausforderung war und ist weiterhin: Die Ansprache, die Motivation und Akzeptanz zur Teilnahme an Beteiligungsformaten. Im besonderen Fokus stehen hierbei diejenigen, die sich nicht trauen oder die das Vertrauen in Verwaltung und Politik verloren haben. 

Herzberg (Elster) ist davon überzeugt, dass neben den informativen und digitalen Möglichkeiten der Beteiligung, das aufsuchende Verfahren, vor allem im ländlichen Raum, eine entschiedene Lücke schließt. 

So hat die Stadt, zusammen mit der Initiative Es geht los., dass „Aufsuchende Losverfahren / den projektbezogenen Bürgerrat“ erprobt und als 1. Kommune Deutschlands das Verfahren in ihr Ortsrecht (Einwohnerbeteiligungssatzung) verankert. Die ersten gelosten Stadtmacher/innen konnten somit, zusammen mit der Verwaltung, Leitziele für Herzberg´s Mobilitätswende entwickeln und der Politik im Jahr 2022 vorstellen. Zur Freude aller, ist der Aktionismus weiterhin groß, so dass der ehemals projektbezogene Bürgerrat als stetiger Mobilitätsbeirat (verankert in der Hauptsatzung) fortgeführt wird. Ein Mobilitätsnewsletter, eine eigene Webseite, Sprechstunden uvm. sind geplant.  

 

Das große Ziel ist es, noch weitere Mitwirkende sowie diskussionsfreudige und Tatendrang geprägte Köpfe für die gemeinsame Gestaltung der Stadt zu begeistern. Mit dem Leitziel „Lebendige Innenstadt – Zukunftsideen gemeinsam gestalten“ möchte die Stadtverwaltung mit ihren Stadtmacher/innen und mit Unterstützung der Körber Stiftung kreative und vielseitige Gesprächsrunden ermöglichen. Hilfreiche Pop-up Materialien sollen die Ideen besonders erlebbar machen und gleichzeitig mehr Spielraum für Planungsprozesse der Verwaltung zulassen. Fokussierter Ort ist der Marktplatz sowie umliegende Straßen. Fragen könnten sein: Wie kann der Aufenthalt (Sitzen, Spielen, Verweilen) belebt werden? Die Fortbewegung und Sicherheit besonders forciert werden? Welche Einflüsse prägen Dienstleistungen und Gewerbe? Welche Rollen spielen Begrünung, Bewässerung, ggf. Verschattung? All das und vieles mehr möchte die Stadt mit ihren Bürger/innen verschiedenster Generationen, mit den Anwohner/innen, den Gewerbetreibenden, der Politik, den Ortsteilen uvm. herausfinden, sammeln und aufbereiten und so eine gemeinsame Grundlage für Planung der Neugestaltung des Marktes in Herzberg (Elster) schaffen.

Beendete Gespräche